Die Altsteinzeit ist der längste Abschnitt der Kulturgeschichte des Menschen. Sie beginnt vor rund 3,3 Millionen Jahren. Die Anfänge werden über die ältesten bekannten Steinwerkzeuge definiert. Das Ende der letzten Eiszeit vor 11 000 Jahren markiert bei uns auch das Ende der Altsteinzeit.
Während dieser langen Zeitspanne entwickelten sich verschiedene Menschenformen, wie Homo erectus, Neandertaler und der heutige moderne Mensch. Die ältesten altsteinzeitlichen Fundstellen liegen in Afrika. Von dort begann die Besiedlung der gesamten Welt. Verschiedene Menschenarten haben zu unterschiedlichen Zeiten den afrikanischen Kontinent verlassen. Aus einer ersten Besiedlung Europas durch den Frühmenschen entwickelte sich der Homo heidelbergensis und schließlich der Neandertaler. Dies geschah vor über 200 000 Jahren. Dem heutigen modernen Menschen gelang erst viel später, vor etwas über 40 000 Jahren, der Sprung nach Europa.
Allen Menschenformen gemeinsam war, dass sie als Jäger und Sammler lebten und nicht sesshaft waren. In Europa erlebten die Menschen verschiedene Kalt- und Warmzeiten. An die sich wandelnden Umweltbedingungen passten sie sich körperlich oder technisch an.
Die lange Zeitspanne der Altsteinzeit wird in verschiedene Abschnitte unterteilt. In Europa ist mit dem Neandertaler die Mittlere Altsteinzeit (Mittelpaläolithikum) verbunden. Sie endet vor 40 000 Jahren.
Dann beginnt die Jüngere Altsteinzeit (Jungpaläolithikum). Sie ist verbunden mit dem Auftreten des modernen Menschen und dem Aufkommen einer neuen Werkzeugtechnologie sowie der kulturellen Entwicklung und Nachweisbarkeit von Eiszeitkunst, Musikinstrumenten und Schmuckstücken.
Die Jüngere Altsteinzeit wird nochmals in unterschiedliche Technokomplexe unterteilt, die sich an verschiedenen Werkzeugformen orientieren.
Am Anfang steht das Aurignacien. Ihm folgt das Gravettien. Während einer klimatisch ungünstigen Zeit finden sich in unserer Region keine Spuren von menschlicher Besiedelung, während sich in Frankreich die Kultur des Solutréen entwickelt. Im darauf folgenden Magdalénien und im Spätpaläolithikum hielten sich dann auch in unserer Region wieder Menschen auf.