Der Schmiechenfels war nach dem Hohle Fels-Hütten die zweite Höhle, die R. R. Schmidt im Sommer 1906 ausgegraben hat.
Unter einer Humusschicht stieß er auf einen hellgrauen Kulturhorizont, der nach den Artefakten ins Spätmagdalénien datiert. Die Fauna zeigt kein eindeutiges Bild. Sie enthält mit Wildpferd, Ren und Schneehase kaltzeitliche Tierreste, daneben aber mit Rothirsch und Fuchs schon warmzeitliche Elemente. Die artenreiche Vogelfauna setzt sich aus Moor- und Alpenschneehuhn, Reb- und Auerhuhn sowie Enten zusammen.
Nach neueren Untersuchungen von Joachim Hahn sind unter den Steinwerkzeugen Stichel, Bohrer, retuschierte Klingen, Endretuschen und Rückspitzen vorhanden. Besonders häufig sind Rückenmesser, die starke Abnutzungsspuren zeigen. Kratzer fehlen dagegen vollständig.
Unter den weiteren Funden sind noch eine Speerspitze mit Ritzungen am Ende und ein bearbeitetes Gagatstück zu erwähnen. Auffallend viele Einzelstücke aus ortsfremdem Rohmaterial und nur ein vorhandener Klingenkern deuten auf eine wohl wiederholte, aber nur kurzfristige Nutzung als Jagdlager hin.
Schmiechenfels - Profil - Schmidt 1912
GPS-Daten
GMS 48°21'58" N, 9°42'05" O
Dez 48.36620698278148, 9.70152311830769
Weg zum Schmiechenfels
Der Schmiechenfels liegt circa 1 km westlich von Schmiechen am Südhang des Schmiechtals.
- Parkmöglichkeit am Rathaus in Schmiechen
- auf Rad- und Wanderweg Richtung Hütten
- circa 200 m nach dem Ortsende ungeteerter Forstweg am
Waldrand entlang nach links oben
- in der ersten Kehre schmaler Fußweg nach rechts
(Ausschilderung "Zum Hohlenstein")
- links oberhalb Schmiechenfels
Frei zugänglich.
Die Wege sind für Rollstuhl und Kinderwagen nicht geeignet.
3D-Ansicht
(Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)