Unsere Steinzeitmediathek

In unserer Steinzeitmediathek findet ihr Videos, die euch kurz und knapp die teils lebensnotwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse von Neandertalern und ersten modernen Menschen zeigen.

Feuer
- Vom Funken zum Feuer
- 6:57

So wie die Steinzeitmenschen…
Man schlägt Feuerstein und Pyrit zusammen, um einen Funken zu erzeugen, der sich auf einem Stück Zunder festsetzt. Das glühende Stück Zunder wird in ein Stück Birkenrinde gelegt, in dem sich Heu und andere leicht brennbare Materialien wie Distelsamen befinden, und mit einer kleinen Schicht Heu abgedeckt. Durch kräftiges Pusten oder Hin- und Herschwingen wird die Glut so heiß, dass das Heu und die Birkenrinde entflammen. Um daraus dann ein Lagerfeuer zu machen, braucht es kleine und dann immer dickere Äste.

- Feuer machen - Zunder - 0:50

Vom Baumpilz zum Zunder
Zum Feuer machen auf Steinzeitart brauche ich Zunder. Doch was ist Zunder, wo kommt er her und was kann er so alles?

- Feuer machen mit Feuerstein, Pyrit und Zunder - 1:43

Zum Feuer machen auf Steinzeitart brauche ich Feuerstein, Pyrit und Zunder - und viel Geduld. Wie das funktioniert, wird hier erklärt.


Steinbearbeitung
- Steinbearbeitung – Steinabschlag
- 1:05

Um ein Feuersteinwerkzeug herstellen zu können, muss zunächst von der Knolle mit einem anderen Stein oder einem Geweihhammer ein Abschlag abgelöst werden, aus dem dann durch weitere Überarbeitung das gewünschte Werkzeug entsteht.

- Herstellung eines Faustkeils - 1:14

Der Faustkeil ist ein Werkzeug, das über sehr lange Zeit hergestellt und für viele Vorgänge benutzt wurde - das Schweizer Taschenmesser der Altsteinzeit.
Von einer Feuersteinknolle oder auch einem großen Abschlag werden mit einem Stein oder einem Geweihhammer am Rand kleinere Abschläge weggenommen und damit der Faustkeil geformt. Mit diesem konnten dann andere Materialien geschnitten, geschabt, Jagdbeute zerteilt oder auch Löcher gebohrt werden.

- Steinbearbeitung – Retusche - 1:15

Durch das Retuschieren der Kanten mit Stein oder Geweih wird aus der Grundform Feuersteinklinge das gewünschte Werkzeug hergestellt. Dabei werden durch Druck oder Schlag kleine Aussplitterungen an den Kanten des Feuersteins entfernt und dieser dadurch geformt.


Stoßlanze
- Herstellung einer Blattspitze
- 5:32

Blattspitzen wurden von den Neandertalern als Spitzen von Speeren oder Stoßlanzen oder vielleicht auch als Messerklingen genutzt.
Die Herstellung einer Blattspitze erfordert viel Können und Geduld. Mit Stein und einem Geweihhammer wird eine Feuersteinknolle von allen Seiten bearbeitet und in Form gebracht: gerundeter an einem Ende, spitz am anderen. Am runderen Ende wird seitlich eine kleine Kerbe eingearbeitet, um später die Spitze besser mit einer Schnur fixieren zu können.

- Herstellung einer Stoßlanze - 5:16

Für die Herstellung einer neandertalerzeitlichen Stoßlanze muss man sich ein Stämmchen besorgen, das gut in der Hand liegt. Mit Steinwerkzeugen wird ein Ende flach und leicht spitz zulaufend zurechtgeschnitzt. Das zweite Ende wird abgerundet, um eventuellen Verletzungen an der Hand vorzubeugen. Zuletzt schabt man noch die gesamte Rinde ab.

- Schäftung einer Blattspitze - 4:43

Für die Schäftung der Blattspitze wird das dünnere Ende der Stoßlanze gespalten und eine tiefe Kerbe eingebracht. In diese wird die Blattspitze mit Birkenpech eingeklebt und dann noch mit einer Bindung gesichert.
Wenn dann alles sitzt, passt und hält, kann die Jagd beginnen!
Stoßlanzen erreichten Längen von 2,50 bis 3 Metern. Trotzdem musste man sehr nahe an die Jagdbeute drankommen, um diese damit erlegen zu können.


Wurfspeer
- Herstellung einer Spitze mit gespaltener Basis
- 0:52

Die erste Form von Speerspitzen, die wir moderne Menschen herstellten, wurden aus Geweih geschnitzt und besitzen für die Befestigung auf dem Holzschaft eine gespaltene Basis.
Dazu muss man zuerst in ein Rengweih mit Feuerstein möglichst tief zwei Rillen einritzen, um schließlich einen Geweihspan als Rohling entnehmen zu können. Dieser wird durch Schnitzen mit Feuerstein und Schleifen auf Sandstein zu einer Spitze geformt. Das andere Ende wir mit Feuerstein gespalten, um das gewünschte Schäftungsende zu erhalten: die gespaltene Basis.

- Herstellung eines Speerschafts - 0:57

Um einen Speerschaft herzustellen, sucht man sich zunächst ein möglichst gerade gewachsenes Stämmchen. Dieses entrindet man mit Feuersteinwerkzeugen und arbeitet das dickere Ende möglichst spitz zu. Dort wird später eine Spitze aus Geweih, Knochen oder auch Feuerstein eingesetzt.

- Schäftung einer Geweihspitze als Speerspitze - 1:33

Eine vorher aus Geweih angefertigte Spitze mit gespaltener Basis wird im Speerschaft eingeschäftet.
Dafür wird in den Speerschaft an einem Ende eine tiefe Kerbe eingeschabt. In diese Kerbe klemmt man die beiden Flügel der Geweihspitze und sichert sie durch einen kleinen Keil, den man zwischen die Flügel schiebt. Zum Einkleben der Spitze wird Birkenpech verwendet. Zum Schluss wickelt man eine weich gekaute Sehne darum, um so eine größtmögliche Fixierung der Spitze zu erreichen.


- Jagd mit Speer und Speerschleuder - 0:38

Die Speerschleuder ist eine Erfindung vom Ende der Altsteinzeit, aus der Zeit vor 20 000 Jahren.
Mit dieser Wurfarmverlängerung erreicht man eine höhere Abwurfgeschwindigkeit und damit eine größere Reichweite und Durchschlagskraft. Dann kann man bis auf eine Entfernung von bis zu 30 Metern jagen, was einer Verdoppelung der Jagdentfernung gegenüber dem mit Hand geworfenen Speer entspricht.


Musikinstrumente
- Herstellung einer Schwanenknochenflöte
- 10:46

In drei Höhlen der Schwäbischen Alb wurden die ältesten, nachgewiesenen Musikinstrumente weltweit gefunden. Sie stammen aus einer Zeit vor etwa 40 000 Jahren und wurden aus Singschwan- und Gänsegeierknochen, aber auch aus Mammutelfenbein hergestellt.
Zur Herstellung einer Schwanenknochenflöte löst man zuerst die Speiche aus einem Schwanenflügel und schneidet die Gelenkenden mit einer Feuersteinklinge ab. Da der Knochen hohl ist, ist er das geniale Ausgangsmaterial für das Instrument. Er muss noch innen gereinigt werden; hierfür zieht man ein Lederband durch den Knochen, gibt Sand dazu und kann somit alle Kanten und Unreinheiten entfernen. Mit einem Feuersteinstichel werden die Grifflöcher eingeschabt und mit einem Sandstein das Anblasende angeschliffen.
Und dann heißt es Üben-Üben-Üben, bis man die ersten Töne herausbekommt.


Seile, Schnüre, Fäden
- Zwirnen einer Schnur aus Bast - 4:28

Hierfür knotet man zwei gleich dicke Fäden aus Leder, Sehnen oder Pflanzenfasern zusammen und legt sie über den Zeigefinger der linken Hand; der Daumen hält sie darauf fest (bei Rechtshändern). Den außen liegenden Faden dreht man zwischen Zeigefinger und Daumen der rechten Hand um sich selber nach oben außen und legt ihn über den anderen Faden zu sich her, wobei der nicht gedrehte Faden nach außen wandert. Jetzt wird dieser nach oben außen gedreht und über den anderen zu sich her gelegt. Und immer so weiter. Wichtig ist dabei, dass die Stelle, an der die beiden Fäden zusammenkommen immer zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand liegt. Und ganz wichtig ist auch die Drehrichtung, sonst hält die Schnur nicht zusammen, sondern dreht sich wieder auf. Das Ergebnis ist eine stabile Schnur, die für verschiedene Verwendungen eingesetzt werden kann.


Nahrungszubereitung
- Kochen im Fellkochtopf
- 0:47

Wie koche ich ohne feuerfeste Gefäße aus Keramik oder Metall? Diese waren in der Altsteinzeit ja noch nicht bekannt.
Ganz einfach: In einer frischen Tierhaut mit heißen Steinen!
Mit der Tierhaut wurde eine Grube im Boden ausgelegt oder sie wurde an einem Gestell aufgehängt. In diesen Fellkochtopf gibt man Wasser und die anderen Zutaten, die den Menschen damals zur Verfügung standen wie Fleisch, essbare Wurzeln und Kräuter. Sogenannte Kochsteine, Steine, die im Feuer erhitzt wurden, bis sie glühend heiß waren, wurden mit Hilfe einer Geweihgabel in das Kochgut gegeben, das innerhalb kürzester Zeit zu kochen anfängt. Die gekochte Nahrung war dann für uns Menschen besser verdaulich als rohe.


Ausgrabung
- Ausgrabung im Hohle Fels
- 27:57

Im Hohle Fels bei Schelklingen finden jedes Jahr Ausgrabungen in den altsteinzeitlichen Schichten statt. Dabei wird sehr vorsichtig vorgegangen. Es wird in Viertelquadratmetern mit feinen Werkzeugen gegraben und alle Funde in der Fläche und in der Tiefe eingemessen. Das entnommene Erdreich wird anschließend in einem engmaschigen Sieb mit Wasser geschlämmt, wodurch auch kleinste Funde entdeckt werden.



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