Objektdaten
- Inventarnummer
- 1977-0119-0135-0197
- Fundtyp
- Bemalte Steine
- Datierung
- 15 000 Jahre vor heute
- Epoche
- Jungpaläolithikum
- Fundort
- Schelklingen, Alb-Donau-Kreis
- Standort
- Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
- Material
- Stein (Kalkstein)
Beschreibung
Rot bemalte Steine
Im Hohle Fels bei Schelklingen wurden mehrere bemalte Steine ausgegraben. Vier der Steine zeigen Doppelreihen roter Punkte auf Kalksteingeröllen. Ein fünftes bemaltes Fragment könnte von der Höhlenwand stammen. Ein weiterer rot bemalter Stein stammt bereits aus einer älteren Ausgrabung. Zusätzlich zu den bemalten Steinen wurden nun auch Hämatit und Ockerstücke gefunden, die zur Farbherstellung verwendet wurden.
Die bemalten Steine stammen aus der späten Altsteinzeit (Magdalénien) und sind etwa 15 000 Jahre alt.
Eiszeitliche Höhlenmalerei ist in Westeuropa, vor allem in Frankreich und Spanien, gut dokumentiert. In Mitteleuropa ist sie bislang unbekannt. Das Fehlen von Wandkunst in Mitteleuropa könnte unter anderem auf die harten Klimabedingungen in der Region zurückgehen, die zu einer kontinuierlichen Erosion und Zerstörung der Höhlenwände führten. Die Malereien aus dem Hohle Fels im Achtal bei Schelklingen dokumentieren nun - neben einem sehr ähnlichen Stein aus der Oberen Klause im Altmühltal - die bisher älteste Tradition von Malerei in Mitteleuropa.
Die bemalten Kalksteingerölle zeigen alle sehr ähnliche Motive: die Doppelreihen gemalter Punkte müssen für die Bewohner der Region zweifellos eine besondere Bedeutung besessen haben. Dennoch lassen sich die abstrakten Darstellungen im Gegensatz zu den Tierbildern in den französischen und spanischen Höhlen nur schwer interpretieren.