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Kleine Scheuer - Rosenstein

Öffnungszeiten

Heute geöffnet bis 17 Uhr

Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertage 10 bis 17 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise
Regulär 7 €
Kinder 7 bis 17 Jahre 3 €
Ermäßigt 5 €
Gruppen ab 12 P. 5 € p.P.
Schulklasse 2 € p.P.
Familie/Single-Familie 15 € / 9 €
Adresse
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
Kirchplatz 10
89143 Blaubeuren

Beschreibung

Rosenstein bei Heubach, Ostalbkreis

Die kleine Scheuer liegt unterhalb der Burgruine auf dem Rosenstein bei Heubach. Die Höhle öffnet sich Richtung Südwesten und hat eine Länge von 26 m. Sie steigt nach hinten leicht an. 13 m vom Höhleneingang befindet sich eine 1,90 m hohe Felsbarriere, hinter der sich die altsteinzeitlichen Sedimente erhalten haben.
Erste Funde stammen aus dem Sommer 1912, in dem ein Theologiestudent fossile Knochen in der Höhle fand. 1916 fanden dann unter Leitung von R. R. Schmidt von der Universität Tübingen erste systematische Ausgrabungen statt, bei denen Knochen von Wildpferd und Höhlenbär, mehrere Silexwerkzeuge und eine Knochenharpune gefunden wurden. Schmidt konzentrierte sich dabei auf den Bereich hinter der Barriere, da er diesen als erfolgversprechend hielt. Noch im gleichen Jahr führte der Sanitätsrat F. Keller Nachuntersuchungen durch.

Bei Schmidts Grabung kam ein Fundstück zutage, das leider während der Grabung abhanden kam, später aber Keller von einem Patienten als „Arzthonorar“ übergeben wurde: die Darstellung einer Rentierdasselfliege aus Gagat.

Die Funde aus den oberen zwei Schichten der Kleinen Scheuer stammen aus dem Magdalénien. Es handelt sich um Silexkerne, Klingen und Klingengeräte, einen Retuscheur, eine Sandsteinplatte mit Rötelspuren, einen Knochenpfriem und eine Geschossspitze mit beidseitig abgeschrägter Basis und „Blutrille“.

Die unteren zwei Schichten erbrachten Funde aus dem Aurignacien. Auch hier fanden sich Silexkerne und -werkzeuge, aber auch bearbeitete Elfenbeinstücke.

Es liegen noch weitere Funde vor, von denen aber leider der Schichtzusammenhang nicht bekannt ist. Einige davon könnten darauf hindeuten, dass die Kleine Scheuer auch im Gravettien aufgesucht wurde.

Zu den unstratifizierten Funden gehört leider auch die Darstellung der Rentierdasselfliege, die aber dem Magdalénien zugerechnet wird.

Aus jüngerer Zeit stammen noch Sammelfunde: einige Silexklingen und das Etui eines frühmittelalterlichen Knochenkamms.

Besuch

GPS-Daten     48°47′20″ N, 9°56′39″ O

Weg zur Kleinen Scheuer
- von der Burgruine Rosenstein Richtung Waldschenke nach Osten
- nach rechts auf Wanderweg runter in den Burggraben
- von dort ein Weg nach rechts am Fels entlang zur Kleinen Scheuer

Die Kleine Scheuer ist frei zugänglich.
Die Wege sind für Rollstuhl und Kinderwagen nicht geeignet.

Fundobjekte

15 000 Jahre vor heute

Bilder

Vorderansicht des Gagatanhängers - Nachschnitzung einer Larve der Rentierdasselfliege 
Seitenansichten des Gagatanhängers - Nachschnitzung einer Larve der Rentierdasselfliege