Adresse
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
Kirchplatz 10
89143 Blaubeuren
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertage 10 bis 17 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittspreise
Regulär 7 €
Kinder 7 bis 17 Jahre 3 €
Ermäßigt 5 €
Gruppen ab 12 P. 5 € p.P.
Schulklasse 2 € p.P.
Familie/Single-Familie 15 € / 9 €

Elfenbeinflöte

Objektdaten

Inventarnummer
1986-0156-9000-9000
Fundtyp
Musikinstrument
Datierung
40 000 Jahre vor heute
Epoche
Jungpaläolithikum
Fundort
Blaubeuren, Alb-Donau-Kreis
Standort
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
Größe
18.7 cm
Material
Elfenbein

Beschreibung

Flöte aus Mammutelfenbein

Die Flöte aus Mammutelfenbein aus der Fundstelle Geißenklösterle stellt eine technische Meisterleistung dar: Aus einem massiven, nur schwer zu bearbeitenden Material, wurde eine ebenmäßige, dünnwandige Flötenhohlform geschnitzt. Dies ist bisher einzigartig in der altsteinzeitlichen Technikgeschichte.
Und so dauerte es auch einige Zeit, bis die Bruchstücke dieser Flöte überhaupt als solche erkannt wurden. Schon 1988 wurde ein erstes Teilstück veröffentlicht und als ein „mit einer Kerbreihe verziertes Elfenbeinfragment“ bezeichnet. Erst 2003 gelang es der Grabungstechnikerin Maria Malina, die geschnitzten Flötengrifflöcher als solche zu deuten und die insgesamt 31 Bruchstücke zusammenzusetzen.

Für die Fertigung wurde zuerst ein langer Span aus der Außenkante eines Mammutstoßzahns herausgebrochen und zu einem runden Stab geformt. Da Bohrer dieser Länge aus Feuerstein nicht hergestellt werden können und der Stab auch gebogen war, wurde dieser an der Grenze zwischen der äußersten Schicht und den inneren Schichten des Stoßzahns zunächst längs gespalten. Dann erfolgte die Aushöhlung der beiden Hälften und das Einschaben der Grifflöcher. Die beiden Halbröhren wurden schließlich mit Birkenpech verklebt und mit Tiersehnen verschnürt.

Beim Flötenoriginal sind noch drei Löcher erkennbar. Ob die an einem Ende erhaltene Kerbe das Mundstück war, ist nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich.

Da das Original nicht vollständig erhalten ist, kann nicht sicher gesagt werden, welche Töne darauf erzeugt werden konnten. Durch die Grifflöcher sind nur die Tonabstände feststellbar.

Ausstellung